Kinder sind im Straßenverkehr deshalb besonders gefährdet, weil sie die Wirklichkeit anders erleben als die Erwachsenen. Sie sehen weniger und haben Schwierigkeiten beim Hören. Sie reagieren langsamer und sind oft in ihren Bewegungen ungeschickt. Sie beachten Regeln nicht.
In vielen Fällen ist das Kind derart überfordert, dass es nur mit großem Glück aus einer gefährlichen Verkehrssituation herauskommt.
Wir möchten Ihnen deshalb Ratschläge geben, wie Sie Ihr Kind durch entsprechende Übungen besser auf den Straßenverkehr vorbereiten können. Ihnen kommt deshalb eine so wichtige Rolle zu, weil Kinder Verkehrsregeln über Eltern und Erzieher lernen. Das Verhalten der Erwachsenen wird beobachtet und nachgemacht.
Deshalb vorab die Bitte:
Seien Sie im Straßenverkehr ein Vorbild und ein gütiger Partner Ihrer Mitmenschen. Versuchen Sie, die Verkehrsregeln zu beachten. Sie erleichtern Ihrem Kind die Orientierung in einer unübersichtlichen Erwachsenenwelt. (Professor Dr. Dieter Strecker)
Tipps für einen sicheren Schulweg
- Begleitung der Kinder
Schulanfänger sind nicht in der Lage, den Verkehr in ähnlicher Weise wie die Erwachsenen zu erleben und zu begreifen. Auch die Rechtssprechung (Stichwort: Verletzung der Aufsichtspflicht) verlangt deshalb, dass Kinder unter 7 Jahren auf dem Weg zur Schule besonders vorbereitet und gegebenenfalls auch begleitet werden. Allgemeine Belehrungen über die Gefahren des Straßenverkehrs genügen nicht.
Erkunden Sie zusammen mit Ihrem Kind den Schulweg und zeigen Sie die Gefahrenstellen auf. Achten Sie am Beispiel älterer Kinder auf die diversen Lockangebote (die Bäckerei, der Kiosk, das Schreibwarengeschäft usw.) insbesondere im Bereich von belebten oder stark befahren Straßen.
Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste! Am Bordstein HALT!
- Schulwegtraining
Beginnen Sie mit diesem Schulwegtraining rechtzeitig vor dem ersten Schultag. Vorbildfunktion der Erwachsenen ist besonders wichtig, da die Kinder nachahmen!
Ist der Schulweg festgelegt, begleiten Sie Ihr Kind mehrmals in die Schule. Geht Ihr Kind alleine, beobachten Sie es die ersten Male.
- Auffällige Kleidung des Kindes
Sicherheit durch Sichtbarkeit! Gelbe Mützen und reflektierende Aufkleber warnen die Autofahrer.
Je heller und bunter die Kleidung, umso sicherer ist sie.
- Zeitvorgabe für den Weg zur Schule
Die Kinder sollten morgens frühzeitig aus dem Haus gehen, um Schulwegstress zu vermeiden.
Kalkulieren Sie schon beim Frühstück ein, dass Ihr Kind ca. 15 Minuten vor Schulbeginn in unmittelbarer Nähe des Schulgeländes sein soll – nur so wird nicht gehetzt; auch an der Ampel dauert es dann keine Ewigkeit, bis das „grüne Männchen“ kommt.
- Schülerbeförderung mit privatem Kraftfahrzeug
Falls Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, vergessen Sie bitte nie den Kindersitz und das Angurten. Lassen Sie Ihr Kind unbedingt auf der rechten Straßenseite aussteigen.
Halten Sie jedoch bitte nie in einer Zone, die zum Schutz aller Kinder mit einem absoluten Halteverbot freigehalten werden muss oder direkt vor dem Schulgebäude.
Übrigens: Schicken Sie Ihr Kind doch zu Fuß. Gönnen Sie ihm die zusätzliche Bewegung und die Gemeinschaft der Klassenkameraden.
- Schulanfänger fahren nicht mit dem Fahrrad oder Roller!